Freigeist-Akademie für Geisteswissenschaften 2018

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Zuletzt aktualisiert am Samstag, 19. Dezember 2020 21:42

In meinen letzten Sommerferien meiner Schulzeit nahm ich an der zwei Wochen andauernden Freigeist-Akademie für Geisteswissenschaften in Collevecchio, Italien, teil. Von neun studierten und promovierten Dozenten wird sie geleitet und hat zum Ziel insgesamt 20 Oberstufenschülerinnen und -schülern, die alle ein Interesse am interdisziplinären Denken und dem Auseinandersetzen mit philosophischer Fragestellungen haben, eine einmalige und umfassende Bildungsmöglichkeit zu bieten.

Das tägliche Programm wurde bestimmt von den vormittäglichen Seminarsitzungen. Man konnte sich zuvor nämlich von zwei angebotenen Seminarthemen für eins pro Woche entscheiden und erhielt die entsprechenden Textgrundlagen zur Vorbereitung. Die Seminare, die ich besucht habe, handelten von der Erkenntnistheorie zu der Frage „Was können wir wissen?“ und den verschiedenen philosophischen Ansätzen zur Frage „Warum ist Natur schützenswert?“.

In den Seminaren entwickelten sich viele spannende Diskussionen, die sogar während des anschließenden Mittagessens fortgeführt wurden. Nach Abschluss des ersten Seminars hatten wir viel mehr Fragen im Kopf, als Antworten auf die Ausgangsfrage, dafür haben sich uns in diesen Tagen ganz neue Perspektiven geöffnet, über diese Probleme nachzudenken.

Besonders toll fand ich, dass wir uns selber sehr stark in die Seminare miteinbringen konnten, und uns so auch in der zweiten Woche ausführlich über uns naheliegende Umweltprobleme ausgetauscht haben. Nach diesem Seminar denke ich nun immer daran, ob ich meinen Vegetarismus aus anthropozentrischer oder physiozentrischer Sicht begründe.

Zu den von mir nicht besuchten Seminaren, welche den Sinn und die Lesbarkeit bildender Kunst in dem Seminar „Was soll es bedeuten?“ und den Sinn und Begriff von Bildung in „Wozu Bildung?“ aufgegriffen haben, erhielt ich am letzten Tag im Plenum einen guten Einblick in Form von kurzen mündlichen Vorträgen der jeweiligen TeilnehmerInnen.

Besonders frei und sportlich war das restliche Programm gestaltet. Wir hatten die verschiedensten Möglichkeiten zu Freizeitaktivitäten, wie z. B. Badminton im Klostergarten oder Kartenspielen, wobei wir uns gegenseitig sehr gut kennenlernten. Natürlich haben wir auch das Wetter genutzt und bei einem Spaziergang zum einzigen Eiscafé unsere dort erworbenen italienischen Sprachkenntnisse unter Beweis gestellt.

Die Teilnahme am Italienisch-Kurs sowie am Felskletterkurs, bei dem ich eine atemberaubende Natur erleben durfte, war freiwillig. Ebenso auch die abendlichen Programmpunkte, die sehr abwechslungsreich gestaltet waren. Ein besonderer Höhepunkt bildete der Wochenendausflug nach Rom und in den Vatikan, wo wir jeglicher Art von Kunst einmalig nah gekommen sind und viel erlebt haben.

Insgesamt blicke ich auf eine einmalige und positive Erfahrungen bringende Zeit mit vielen neu entstandenen Freundschaften zurück. Ich kann die Freigeist-Akademie jedem/r empfehlen, der/die ein Interesse an Philosophie und an der Verknüpfung von Geistes- und Naturwissenschaften hat und Lust darauf hat, vielen aufgeschlossenen und netten Persönlichkeiten zu begegnen.

Mein Dank richtet sich einerseits an die Dozenten und Veranstalter dieser Akademie, die dieses Angebot hoffentlich noch lange und erfolgreich weiterführen werden. Außerdem danke ich Unternehmer NRW für deren Stipendium, das mir die Teilnahme überhaupt ermöglicht hat.

Genauso möchte ich mich noch einmal für die Unterstützung durch den Förderverein des Gymnasiums Holthausen bei Herrn Michael Möller sowie bei unserer MINT-Koordinatorin Frau Dr. Schmidtseifer-Sürig, die mich erst auf dieses Angebot aufmerksam und gleichzeitig ein Empfehlungsschreiben für die Bewerbung verfasst hat, herzlich bedanken.

Arad Kalali